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DOS Einsteiger

 

 

Vorwort

Diese HTM-Datei sollte einen kleinen Einblick in die DOS-Welt geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Was in diesem File in der Schriftart Courier geschrieben ist, bezeichnet Befehle, die eingetippt werden müssen oder zeigt, was am DOS-Prompt steht. Als Beispiele für Verzeichnisnamen verwende ich hier beisp1, beisp2 etc.

 

Verantwortung, insbesondere was die Benutzung von Wildcards betrifft, übernehme ich keine....

Das mit den DOS-Befehlen scheint anfangs etwas verwirrend und kompliziert. Aber das legt sich beim vorsichtigen Experimentieren von selbst. Am besten ist es, wenn man vorher schon etwas über Verzeichnis-Strukturen Bescheid weiss. Der Windows-Explorer ist dabei eine gute Hilfe, sich anfangs zu orientieren.

DOS ist relativ "doof". Meist braucht es genaue Angaben wo die Dateien oder Programme sind, mit denen man arbeiten möchte. Deshalb sollte man die Pfad-Angaben nicht vergessen.

 

Grundlegendes

Wie kommt man in's DOS?

Ein MS-DOS-Fenster wird in Windows 95 z.B. durch "Start" - "Ausführen" - command geöffnet oder durch "Start" - "Programme" - "MSDOS Eingabeaufforderung". Um ein solches wieder zu schliessen, tippt man auf dem DOS-Prompt exit ein und beschliesst die Eingabe mit der Entertaste (jeder DOS-Befehl muss mit der Entertaste bestätigt werden). Unter dem DOS-Prompt versteht man im allgemeinen die Zeile, in welcher der Cursor steht und vor sich hin blinkt, resp. in der Befehle eingegeben werden können. Das sieht dann etwa so aus:

C:\>

Dabei ist in diesem Beispiel C:\ die Position im System. Wir befinden uns direkt auf dem "Root-Verzeichnis" der Partition C:. Wenn wir in einem anderen Verzeichnis stehen, sieht das ungefähr so aus:

C:\windows\command>

Beim Booten von einer Diskette landet man auch im DOS-Modus, oder aber man kann Windows 95 auch ohne Bootdiskette veranlassen, nur im DOS-Modus zu starten. Dies kann während des Boot-Vorgangs auf eine der folgenden Weisen geschehen.

Nach den BIOS-Meldungen erscheint "Windows 95 wird gestartet...". Genau in diesem Moment kann z.B. die Funktionstaste F5 gedrückt werden, um sofort in den DOS-Modus zu gelangen. Dies unterdrückt aber meist die Informationen, die im den Systemfiles Autoexec.bat und Config.sys stehen. Deshalb besser: statt F5 kann auch F8 gedrückt werden, dann stehen verschiedene Boot-Optionen zur Verfügung. Neben "Normal" und "abgesichert" gibt es auch "Nur Eingabeaufforderung". Durch Eintippen der Zahl des Menü-Punktes oder durch Anwählen mit den Cursortasten gelangt man in den gewünschten Modus.

Aus dem echten DOS-Modus, der beim Bootvorgang gewählt worden ist, kommt man folgendermassen:

 

win

(und Enter) Startet die Windows-Oberfläche nachträglich

PC ausschalten

Nur im echten DOS-Modus erlaubt! Nie im DOS-Fenster!

Wie bewege ich mich im DOS?

Am wichtigsten ist wohl für den Anfang das Navigieren im DOS, d.h. wechseln zwischen Partitionen und Verzeichnissen sowie Anzeigen der darin enthaltenen Dateien. Ob die Befehle in Gross- oder Kleinbuchstaben eingegeben werden, ist in DOS übrigens (meist) völlig egal, deshalb geben wir die Befehle am besten gleich in Kleinbuchstaben ein.

 

cd\

Wechselt direkt auf das Root-Verzeichnis einer Partition, egal, in welchem deren Unterverzeichnisse man gerade steht.

cd beisp1

Wechselt in das Verzeichnis beisp1, sofern dies (von der aktuellen Position aus) ein direktes Unterverzeichnis ist. Es kann auch ein ganzer Pfad angegeben werden (d.h. mehrere Unterverzeichnisse)

cd..

Wechselt in das übergeordnete Verzeichnis

D: (oder E: etc.)

Wechselt in eine andere Partition

cd\beisp1

Wechselt in ein Verzeichnis namens beisp1, welches sich direkt auf dem Root befindet.

Einige Beispiele:

Man beachte auch den Gebrauch des Backslash. Wenn man einen einfachen Wechsel in ein Unterverzeichnis machen will, braucht es keinen, wenn man aber in ein parallelles Verzeichnis gelangen will, oder wenn der Pfad durch mehrere Unterverzeichnisse führt, braucht es diesen unbedingt!

 

Aktuelle Position

Eingabe

Neue Position

c:\windows\desktop

cd\

c:\

c:\

cd beisp1

c:\beisp1

c:\beisp1

cd beisp2

c:\beisp1\beisp2

c:\beisp1\beisp2

cd..

c:\beisp1

c:\beisp1

cd\temp

c:\temp

c:\temp

cd\beisp1\beisp2

c:\beisp1\beisp2

c:\beisp1\beisp2

e:

e:\

 

Tip:
Zu praktisch allen DOS-Befehlen liefert DOS auch selber Beschreibungen und Hilfestellungen. Durch die Eingabe des Schalters
/? direkt nach einem beliebigen Befehl listet DOS auch die anderen möglichen Schalter auf (z.B. dir/?). "Schalter" sind Zusätze zu Befehlen, die den Umgang etwas erleichtern. Es gibt auch sogenannte "undokumentierte" Schalter. Das Komma nach dir ist so einer. Microsoft hat es unterlassen, diesen Schalter in den Helpfiles zu dokumentieren. Schalter können übrigens auch kombiniert werden.

Anzeigen der Dateien und Verzeichnisse:

 

dir

Zeigt alle "nicht versteckten" Dateien und Verzeichnisse an. Meist braucht es aber sogenannte "Schalter", um sich die Files seitenweise anzeigen zu lassen (sonst scrollt die Anzeige durch und man sieht nur noch die letzte Seite).

dir /p

Zeigt die Dateien seitenweise an.

dir,

zeigt auch die "hidden" (versteckten) Dateien an

dir, /p

Zeigt alle (auch hidden) Dateien seitenweise an

dir/?

Zeigt noch weitere interessante Schalter für diesen Befehl an

Ueberblick über die meistverwendeten DOS-Befehle

 

DOS-Befehl

 

Funktion

Kommentar

ATTRIB

 

Anzeigen und ändern der Dateiattribute

Gehört auf jede vernünftige Boot-Diskette

CD

C

Wechselt in Verzeichnisse

Enorm häufiger DOS-Befehl

CHKDSK

 

Festplattenprüfung

Wurde längst durch das bessere Scandisk ersetzt

COPY

C

Kopiert Dateien

Sehr nützlich

DEBUG

 

Tool zum hardware-nahen Korrigieren von DOS-Progis und -Treibern

Braucht heute wohl niemand mehr

DEL

C

Löscht Dateien

Ziemlich häufig <g>

DELTREE

 

Löschen von nicht leeren Verzeichnissen

Sehr nützlich

DIR

C

Zeigt Inhalt von Verzeichnissen an

Der wohl häufigste DOS-Befehl

DISKCOPY

 

Kopieren von Disketten

Gerüchten nach schneller als die selbe Win-Funktion

DOSKEY

 

Zum einfachen wiederaufrufen von vorherigen DOS-Befehlen

Wer im DOS ein paar Sachen machen will, ladet dies gleich zu Anfang der Session oder gleich im Autoexec.bat

EDIT

 

Editieren von kleinen Text-Files

Enorm nützlich

EXTRACT

 

Entpackt z.B. alte Microsoft Programmdisketten

Geht nicht bei den *.cab - Dateien

FC

 

Vergleicht Dateien

Hab' ich nie gebraucht

FDISK

 

Erstellt Partitionen auf der Harddisk

Ein Muss für jede Bootdisk

FIND

 

Sucht Dateien nach gewissen Kriterien

Die Win95 Suchfunktion ist effizienter

FORMAT

 

Formatiert Datenträger aller Art

Auch ein Muss für Bootdisks

KEYB

 

Lädt den Keyboard-Treiber

Gehört mit den richtigen Schaltern in die Autoexec.bat

LABEL

 

Aendert die Bezeichnung von Datenträgern

Wird kaum gebraucht

MD

C

Erstellt ein Verzeichnis

Hie und da gebraucht

MEM

 

Zeigt den Arbeitsspeicher an

Für DOS-Games wichtig ("Konventioneller Speicher")

MODE

 

Für bestimmte Programm-Einstellungen

Meist nur für alte DOS-Versionen wichtig

MORE

 

Zeigt Daten seitenweise an

Oft als Schalter gebraucht

MOVE

 

Verschiebt Dateien und Verzeichnisse

Hie und da gebraucht

MSCDEX

 

Lädt CD-ROM-Treiber

Gehört auf Bootdisks, für CD-Zugriff

RD

C

Löscht leere Verzeichnisse

Deltree ist wirksamer

RENAME

C

Umbenennen von Dateien

Hie und da gebraucht.

SCANDISK

 

DOS-Version der Festplatten-Ueberprüfung

Nützlich für Bootdisks

SORT

 

Sortiert Dateien

Oft als Schalter gebraucht

START

 

Startet DOS- oder Win-Programme

z.B. für Batch-Files. Geht oft auch einfacher.

SUBST

 

Erzeugt virtuellen Laufwerksbuchstaben für Verzeichnisse

Aus der guten alten Zeit

SYS

 

Ueberträgt grundlegende Betriebssystem-Files auf andere Disks

Hie und da gebraucht

TYPE

C

Zeigt Inhalt von TXT Files

Hie und da gebraucht

XCOPY

 

Kopieren von ganzen Verzeichnissen

Nützlich

 

*) Bei den meisten der obenstehenden Befehle handelt es sich um von Microsoft mitgelieferte Hilfs-Programme, die Du auch im Verzeichnis c:\windows\command findest. Diese kannst Du z.B. durch einfaches Kopieren der einzelnen Dateien (wie sys.com oder attrib.exe) auf eine Bootdiskette bringen. Einige der Befehle sind Bestandteil des sogenannten "Kommando-Interpreters" (COMMAND.COM), welcher meistens sowieso automatisch geladen wurde. Diese Command-Unterprogramme habe ich in der zweiten Spalte mit dem Buchstaben C markiert.

Detaillierte Anwendungsbereiche und Schalter
 

 

ATTRIB

Zeigt die Dateiattribute an oder ändert sie. Die reine Eingabe von attrib listet alle Dateien im aktuellen Verzeichnis mit deren Attributen auf. Diese kannst Du auch im Windows Explorer in den Dateieigenschaften überprüfen. Es gibt folgende:
R = Read-Only. (Schreibgeschützt)
A = Archiv. Wird fast nur von Backup-Programmen verwendet um festzustellen, ob eine Datei gesichert und seit der letzten Sicherung verändert wurde.
S = System. Sind oft auch "hidden"
H = Hidden. (Versteckt)
Aendern kannst Du diese Attribute z.B. so:
attrib +r +h test.txt macht die Datei Test.txt schreibgeschützt und versteckt sie.
attrib -r -h test.txt hebt den Schreibschutz auf und entfernt das Hidden-Attribut.
attrib -r -h -s *.* /s entfernt alle Read-Only, System und Hidden-Attribute aller Dateien im aktuellen und allen untergeordneten Verzeichnissen. Dies ist ziemlich gefährlich...

CD

Steht für "change directory". Wechselt in Verzeichnisse wie oben beschrieben

CHKDSK

Steht für "check disk" (Festplattenprüfung). Dies ist ein Ueberbleibsel aus alten DOS-Versionen. Es wurde ab der Version 6.x durch das effizientere Scandisk ersetzt. Falls Du mal eine alte DOS-Version (5.0 oder älter) antriffst, hier die wichtigsten Schalter:
CHKDSK/F Behebt Fehler auf dem Datenträger.
CHKDSK/V Zeigt den vollständigen Pfad und Namen jeder Datei auf dem Datenträger an.

COPY

Kopiert Dateien von einem Ort zum anderen oder in einen neuen Dateinamen. Die wichtigsten Schalter sind:
Copy datei1.txt /V Prüft nach dem Kopieren, ob die neuen Dateien fehlerfrei geschrieben wurden.
Copy datei1.txt /Y Bei bereits vorhandenen Zieldateien wird nicht gefragt, ob diese überschrieben werden sollen.

DEBUG

Tool zum hardware-nahen Korrigieren von DOS-Progis und -Treibern. Dies braucht heute kaum mehr jemand, da die meisten Programme ohnehin von Windows gesteuert wurden. Debug ist ein Ueberbleibsel aus der alten DOS-Zeit. Damit bitte keinesfalls herumspielen! Falls Du Debug trotzdem startest, kannst Du jedoch ein Fragezeichen eingeben, um Dir die möglichen Debug-Befehle anzeigen zu lassen. Mit der Eingabe von Q kommst Du wieder aus dem Debug-Modus heraus.

DEL

Löscht Dateien. Durch den Schalter del/p würdest Du bei jedem File zur Bestätigung aufgefordert werden. Beispiele:
Del test.txt löscht im akt. Verzeichnis die Datei test.txt
Del *.* löscht alle Dateien im aktuellen Verzeichnis (ausser den schreibgeschützten und versteckten)
Del *.txt löscht im akutellen Verzeichnis alle Dateien mit der Endung txt
Del auto*.* löscht im aktuellen Verzeichnis alle Dateien die mit auto.. anfangen.

DELTREE

Löschen von nicht leeren Verzeichnissen. Das ist ein sehr wirksamer und deshalb auch etwas gefährlicher Befehl, welcher unwiderruflich ganze Verzeichnisbäume löscht, egal ob sich darin Files mit den Attributen S, H oder R befinden. Beispiel:
Deltree temp löscht das Verzeichnis Temp, welches sich an der aktuellen Position befindet.
Deltree windows verbannt Windows fast vollständig aus Deinem Computer, sofern Du den Befehl in C:\ eingibst.

DIR

Zeigt Inhalt von Verzeichnissen an, wie schon oben erwähnt.

DISKCOPY

Kopieren von Disketten. Man sagt, Diskcopy sei schneller als die gleiche Funktion unter Win95. Beispiele:
Diskcopy a: a: Kopiert eine Diskette in Laufwerk A: auf eine andere Diskette. Das Diskcopy-Programm verwendet als "Zwischenlager" den Arbeitsspeicher und fordert jeweils zum Einlegen der Zieldiskette auf.

DOSKEY

Nach dem Laden von Doskey und der Benutzung einiger Befehle können diese durch Cursor-Up und -Down Tasten wieder aufgerufen werden. Wer vorhat, mehrere DOS-Operationen auszuführen, sollte Doskey gleich zu Anfang laden, um auf die letzten DOS-Befehle zurückgreifen zu können.
Laden von Doskey:
doskey
Laden von Doskey in den oberen Speicher (empfohlen, so wird weniger konventioneller Arbeitsspeicher verbraucht):
lh doskey (lh steht für loadhigh)

ECHO

Gibt beliebigen Text auf dem Bildschirm aus. Beispiel:
echo Hallo, Welt! Tippt "Hallo, Welt!" auf den Screen.

EDIT

Editieren von beliebigen kleinen Text- oder System-Files, wie z.B. Config.sys, Autoexec.bat oder *.INI-Dateien. Um beispielsweise im DOS die Datei Autoexec.bat zu bearbeiten: edit c:\autoexec.bat sofern man nicht gerade im Root-Verzeichnis C:\ steht. Meist wechselt man vorher in das Verzeichnis, in dem die zu bearbeitende Datei ist und gibt dann den Edit-Befehl ohne Pfad an:
edit autoexec.bat oder edit config.sys etc.
EDIT gehört eigentlich auch auf jede Bootdiskette, aber hier ist zu beachten, dass auch Qbasic.exe auf die Diskette kopiert werden muss.

EXTRACT

Entpackt z.B. alte Microsoft Programmdisketten. Auf Installationsdisketten von MS Office 4.x, Windows 3.x und DOS 6.x (und ältere Versionen) sind die Dateien gepackt und können durch extract entpackt werden. Beispiel:
Extract unidrv.dl_ (wobei unidrv.dl_ der gepackte Name der unidrv.dll Datei ist).
Mit Win95 Cab-Files geht dies jedoch nicht mehr. Dies ist auch ein Ueberbleibsel aus der alten DOS-Geschichte.

FC

Steht für "file compare". Vergleicht Dateien miteinander. Dies ist nicht besonders sinnvoll bei Word- oder Excel-Dateien, kann aber bei reinen Text-Files helfen (die im Editor bearbeitet werden können) oder auch bei HTM-Dateien.

FDISK

Erstellt und löscht Partitionen auf der Harddisk. Sehr gefährliches Programm; nicht leichtsinnig damit herumspielen!
Nach der Eingabe von
fdisk erscheint bei neueren Win95-Versionen ein Screen, der einen fragt, ob man die erweiterte Unterstützung für Disks über 512 MB verwenden will "Unterstützung aktivieren?". Dort ein N eingeben, falls man nicht FAT32 hat. Danach gelangt man in ein Menü, in welchem nur drei Dinge völlig gefahrlos sind:
Die Esc-Taste, um fdisk wieder zu verlassen.
Der Punkt 4: Anzeigen der Partitionierungsdaten
Der Punkt 5: Wechseln der aktuellen Festplatte (und dort wieder "Anzeigen der Partitionierungsdaten"
Solange man nicht mit den Punkten 1 - 3 herumspielt, kann eigentlich nichts passieren. Und man kann FDISK mit der ESC-Taste gefahrlos verlassen.
Schalter (direkt am DOS-Prompt):
Fdisk/status zeigt sofort die Partitionierungsdaten an und kehrt zum DOS-Prompt zurück. Dies kann sooft ausprobiert werden, wie man wünscht.
Und wieder ein undokumentierter Schalter:
Fdisk/MBR ersetzt den Bootsektor. Dies kann z.B. hilfreich sein, um einen Virus aus dem Bootsektor zu entfernen, sofern dafür gerade kein anderes (Antivirus-) Programm zur Verfügung steht. Nicht ausprobieren, wenn nicht unbedingt nötig...

FIND

Lokalisiert in Textfiles Zeilen, die eine gewisse Zeichenfolge enthalten oder nicht enthalten. Mögliche Schalter:
Find "Muster" beispiel.txt Zeigt alle Zeilen in der Datei beispiel.txt an, welche die Zeichenfolge Muster enthalten.
Find /V "Muster" beispiel.txt Zeigt in der Datei Beispiel.txt alle Zeilen an, die die Zeichenfolge Muster nicht enthalten.
Find /C "Muster" beispiel.txt Zeigt die Anzahl der Zeilen mit der gesuchten Zeichenfolge an.
Find /N "Muster" beispiel.txt Zeigt die Zeilen mit deren Zeilennummern an.
Find /i "Muster" beispiel.txt Berücksichtigt bei der Suche keine Gross- und Kleinschreibung.

FORMAT

Formatiert Datenträger aller Art.
Format c: formatiert die Partition C: ...nicht anzuraten, ausser man möchte Windows und alle Programme neu installieren.
Dabei gibt's viele mögliche Schalter, aber die wichtigsten zwei sind wohl
Format a: /q "quick"-formatiert die Diskette in Laufwerk A:. Das heisst, es hat einen ähnlichen Effekt wie del a: *.*.
Format a: /s formatiert die Diskette in Laufwerk A: und macht daraus eine bootfähige Diskette. Danach müssen aber die wichtigsten Programme noch auf die Bootdisk kopiert werden, sofern man diese als Diagnose-Diskette verwenden will.

KEYB

Lädt den Keyboard-Treiber. Falls also mal statt einem z ein y erscheint, kann man versuchen, mit keyb sg (sg = swiss german) die schweizer oder mit keyb gr die deutsche Tastatur zu emulieren.

LABEL

Aendert die Bezeichnung von Datenträgern. Beispiel:
Label a: SOS_Boot Tauft die Diskette in Laufwerk A: auf den Namen "SOS_Boot".

MD

Steht für "make directory". Erstellt an der aktuellen Position ein neues Verzeichnis. Beispiel: md hilfe erstellt ein Verzeichnis mit dem Namen "hilfe".

MEM

mem Zeigt den Arbeitsspeicher an. Mögliche Schalter sind:
mem/c zeigt detaillierte Angaben über die Speichernutzung an.

MORE

Zeigt Daten seitenweise an, meist in Kombination mit anderen Befehlen, wie type. Beispiel:
Type help.txt ¦more Dies zeigt den Inhalt der Datei help.txt auf dem Bildschirm seitenweise an.

MOVE

Verschiebt Dateien und Verzeichnisse, beispielsweise:
move *.txt d:\test verschiebt alle Dateien mit der Endung TXT in das Verzeichnis test der Partition D:. Damit könnten auch Dateien umbenannt werden. Move beispiel.txt beislpiel.old benennt die Datei beispiel.txt nach beispiel.old um.

PATH

Pfad-Angabe. set path = a:\ bewirkt, dass DOS alle Befehle auf A: sucht. Die reine Eingabe von path zeigt die aktuelle Pfad-Einstellung an.

RD

Steht für "remove directory". Löscht leere Verzeichnisse. Kürzer als deltree, aber nicht so effizient. Wenn sich ein Verzeichnis weigert, gelöscht zu werden, befinden sich darin meist noch schreibgeschützte und/oder versteckte Dateien. Diese müssen mit Attrib zuerst auf -h -r und -s gesetzt werden, um sie löschen zu können. Dann kann ein Verzeichnis mit rd entfernt werden.

RENAME

Umbenennen von Dateien.
rename config.old config.sys benennt config.old nach config.sys um. Oder auch in der Mehrfach-Auswahl:
rename *.txt *.old benennt alle Files mit der Endung TXT auf die Endung OLD um.

SCANDISK

DOS-Version der Festplatten-Ueberprüfung. Besser als chkdsk.
Nach der Eingabe von
scandisk wird ein Menü aufgerufen, in denen die allfälligen Optionen gewählt werden können. Die DOS-Version funktioniert nur im echten DOS-Modus und nicht in einem DOS-Fenster.

SUBST

Erzeugt virtuellen Laufwerksbuchstaben für Verzeichnisse. Wird kaum noch gebraucht, hier aber trotzdem die Syntax (Eingabeform):
subst q: e:\test Ordnet dem Laufwerksbuchstaben Q: den Pfad e:\test\ zu. Die reine Eingabe von subst zeigt diese virtuellen Laufwerke an und subst q: /d löscht diese Zuordnung wieder (nicht die Dateien, sondern nur die Zuordnung).

SYS

Ueberträgt grundlegende Betriebssystem-Files (io.sys, msdos.sys und command.com) von einer Disk auf eine andere. Beispiele:
sys c: a: macht aus A: eine bootfähige Diskette, jedoch ohne andere Dateien auf A: zu löschen, im Gegensatz zu
format a: /s, welches erst A formatiert und dann die Systemfiles überträgt.

TYPE

Zeigt den Inhalt von kleineren Text- und Systemfiles auf dem Bildschirm an. Beispiel:
type config.sys zeigt den Inhalt von Config.sys auf dem Bildschirm an und kehrt zum DOS-Prompt zurück. Oft in Verbindung mit more gebraucht, wenn die Datei mehrere Seiten hat.

XCOPY

Mächtiger Befehl zum Kopieren von Dateien und ganzen Verzeichnisstrukturen. Beispiel:
xcopy c:\windows d:\windows /e /h
Kopiert das ganze Windows-Verzeichnis auf die Partition D: in ein Verzeichnis mit gleichem Namen, kopiert auch leere Verzeichnisse (Schalter /e) und ebenfalls versteckte und Systemdateien (Schalter /h).
Hier die wichtigsten Schalter (kombinierbar):
/S Kopiert alle Verzeichnisse (keine leeren).
/E Kopiert alle Verzeichnisse (auch leere).
/H Kopiert auch versteckte und Systemdateien.
/R Ueberschreibt am Zielort schreibgeschützte Dateien.
/T Erstellt die Verzeichnisstruktur, ohne die Dateien zu kopieren. Leere Verzeichnisse werden dabei nicht übernommen. Die Uebernahme kann mit /T /E erfolgen.
/U Aktualisiert Dateien, die im Zielverzeichnis vorhanden
/K Kopiert die Attribute mit.
/Y Ueberschreibt Dateien ohne Bestätigungsaufforderung.

Was sind Schalter?

Schalter sind Zusätze zu Befehlen und Programmen, die eine Auswirkung auf deren Verhalten haben. Der wohl häufigste Befehl dir wird sehr häufig mit dem Schalter /p ergänzt, um die Dateien und Verzeichnisse seitenweise anzuzeigen. Die Syntax (Eingabeform) lautet dann:
dir/p. Nicht zu verwechseln sind diese Schalter mit Dateiangaben oder den sogenannten "Wildcards" oder "Jokerzeichen". Schalter können auch miteinander kombiniert werden. Siehe Beispiele in den oben erwähnten Beschreibungen.

 

Was sind Wildcards ("Jokerzeichen")?

Unter Wildcards versteht man bei der Dateiauswahl sogenannte Ersatz-Zeichen, die einem die Arbeit mit mehreren Dateien erleichtern. Sie funktionieren bei praktisch allen Befehlen, die eine Dateiauswahl erlauben. Es wäre ja mühsam, z.B. beim Verschieben eines ganzen Stapels von Dateien mit der Endung TXT jede einzelne Datei separat zu verschieben. Dabei kommen die Wildcards zum Zug. Wir haben z.B. in einem Verzeichnis folgende Dateien:
info.hlp
test1.txt
info.txt
test2.hlp
test3.txt
test4.txt
Wenn wir alle Dateien dieses Verzeichnisses mit der Endung TXT auf einen Rutsch nach D:\test verschieben wollen, hilft uns der Stern * auf die Weise, dass dieser alle Zeichen vor dem Punkt ersetzen kann. Also *.txt bezeichnet im Grunde "irgendwas".txt.
Dies führt uns zur Syntax
move *.txt d:\test
Der Stern kann an verschiedenen Orten stehen. Der Befehl copy test*.* d: kopiert alle Dateien nach D:, die mit test anfangen und danach vielleicht noch andere Zeichen beinhalten und eine beliebige Endung besitzen.

 

Was sind Umleitungen?

Oft geschieht es, dass man beispielsweise das Resultat von Befehlen wie dir, mem oder fdisk/status (und viele mehr) für eine mögliche Weiterverarbeitung lieber in einem Text-File hätte, anstatt bloss auf dem Bildschirm. Dafür gibt's eine einfache Möglichkeit:
Das Zeichen
> leitet die Ausgabe um. Entweder auf einen direkt angeschlossenen Drucker an LPT1 (dir beispiel.txt > lpt1) oder in ein beliebiges neues Text-File (fdisk/status > info.txt), welches danach z.B. in ein Word-Dokument eingefügt werden kann. Das ist überaus nützlich und kann auch das Erstellen von Statistiken, Dokumentationen oder Batch-Dateien wesentlich vereinfachen.

 

Was sind Batch-Files (Stapelverarbeitungsdateien)?

Eigene Batch-Files können einem die Arbeit mit DOS wesentlich erleichtern. Sie haben alle die Endung BAT und tun nichts anderes, als DOS-Befehle, Programme oder andere Batch-Files hintereinander automatisch auszuführen. Man kann z.B. ein File namens deltemp.bat mit dem Notepad oder DOS-Editor anlegen und dort hinein das Miniatur-Listing schreiben:
del c:\temp\*.tmp
del c:\windows\temp\*.tmp
echo Die temporären Dateien wurden gelöscht
Dies wird wie erwartet alle Files mit der Endung TMP in den Verzeichnissen c:\temp und c:\windows\temp löschen und am Ende die Meldung ausgeben "Die temporären Dateien wurden gelöscht". Dieses kann man z.B. in der Autoexec.bat (nichts anderes als ein weiteres Batch-File) durch den Eintrag call deltemp.bat aufrufen lassen.
In Batch-Files (oder auch in der Config.sys, welches kein eigentliches Batch-File ist) können auch Bemerkungen stehen, die am Anfang jeder Zeile mit
rem (Remark) definiert sind. Diese Remark-Funktion wird von SupporterInnen oft verwendet um z.B. zu Testzwecken oder zur Gewinnung von konventionellem Speicher einzelne Treiber vorübergehend auszuschalten, resp. diese beim Booten nicht zu laden.

 

Was gehört auf eine Notfall-Bootdisk?

Am besten erstellt man mit der Win95-Funktion erst mal eine solche: Systemsteuerung -> Software -> Startdiskette. Die fehlenden Programme kann man aus c:\windows\command zusätzlich auf die Diskette kopieren. Fehlen könnten dabei nämlich wichtige Tools, wie:

- SCANDISK.EXE
- FORMAT.COM
- SYS.COM
- FDISK.EXE
- ATTRIB.EXE
- EDIT.COM
- MSCDEX.EXE (nur falls CD-ROM Zugriff nötig, dann aber den Hersteller-Treiber nicht vergessen)
- DOSKEY.COM (fakultativ, ev. weglassen, wenn zuwenig Platz auf der Diskette)
- KEYB.COM
- MODE.COM
- DELTREE.EXE
- MEM.EXE
- MOVE.EXE
- XCOPY.EXE